Kindergartenbus

Mein Gespräch mit Verena Öfferl aus Streifing hat zu einem NÖN-Artikel geführt. Dazu einige Anmerkungen zu den Hintergründen:

Für die Gemeindezeitung war am 25. Oktober Redaktionsschluss. Im Grünen Beitrag wollte ich zum Kindergartenbus schreiben – und dafür einige für mich noch offene Fragen klären. Ich wollte von Fr. Öfferl wissen:

  • ob ihr Kind tatsächlich das einzige Kind ist, das derzeit den Kindergartenbus benützt? (ja, und zwar nur  in der Früh – Stand 20. Oktober)
  • ob es keine andere Möglichkeit gibt, das Kind in den Kindergarten zu bringen? (doch; aber mit dem Kindergartenbus ist es  angenehmer)
  • ob ihr die Kosten, die dadurch für die Gemeinde entstehen, bewusst sind – der Bus fährt für ein Kind, steht den restlichen Tag unbenutzt; und ob es für sie  keine andere Möglichkeit gäbe? (ihre Antwort: das werde ich an alle Zeitungen weitergeben…)

Die Vorgeschichte:

In der Gemeinderatssitzung vom 2. August war der Kindergartenbus ein Tagesordnungspunkt; von Bgm. Viktorik war angedacht, eine Mindestanzahl an Anmeldungen für die Fortführung des Busses zu beschließen, nachdem die Nutzung seit Jahren rückläufig ist. Dies wurde vehement von vielen Gemeinderäten kritisiert, es wurde schließlich beschlossen, „dass der Kindergartenbus bei Bedarf – schon ab einem Kind – wieder weitergeführt wird“. Abstimmungsergebnis: einstimmig

Auch ich habe zugestimmt: im Wissen um die Brisanz des nicht-öffentlichen Tagesordnungspunktes im Anschluss (siehe Bericht von der GR-Sitzung am 27. September, bei der öffentlich darüber berichtet wurde); in Kenntnis, dass Dr. Wolf im Gemeindeamt darauf wartet, den Gemeinderat zur Nahwärme-Haftung zu informieren; im Bewusstsein, dass durch die Dringlichkeitsanträge von GfGR Freudhofmaier ohnedies  Zeit verlorengehen wird; ich wollte keine Zeit für dieses Mini-Thema vergeuden, wenn wesentlich wichtigere Themen anstehen.

In der Gemeindezeitung Anfang Oktober äußerte sich sowohl Freudhofmaier als auch Öfferl zur Wichtigkeit der Fortführung des Busses (Gemeindezeitung Oktober 2016). Dazu einige Gedanken:

Meine eigenen Kinder haben während ihrer Kindergartenzeit den Bus genutzt, ich habe dies damals für sinnvoll gefunden und war froh über dieses Angebot. Das war vor zwanzig Jahren; seither hat sich einiges geändert: viele Mütter sind berufstätig und haben nicht die Möglichkeit, ihr Kind in der Früh zum Bus zu bringen und mittags wieder abzuholen. Freudhofmaier und Öfferl schreiben davon, dass darüber nachgedacht werden sollte, was wir tun können, damit der Bus besser genutzt wird. Ich hoffe, dass die beiden nicht nur „nachgedacht haben“, sondern den Bus auch aktiv unter den Kindergarteneltern beworben haben.

Ich würde es natürlich auch heute begrüßen, wenn der Bus  von vielen Eltern für  ihre Kinder in Anspruch genommen würde. Frau Öfferl tritt für eine Nutzungssteigerung ein – verständlich und positiv, dass sie ihr eigenes Kind für den Bus angemeldet hat,  alles andere wäre unlogisch!

Tatsache ist aber, das ihr Kind das einzige  ist, das angemeldet wurde (Stand 20. Oktober). In diesem Fall sollte meine Frage gestattet sein, ob es sinnvoll ist, auf der Anmeldung und der Inanspruchnahme des Busservices zu beharren. Warum diese Frage ein „Hinwegsetzen über einen bestehenden Gemeinderatsbeschluss“ sein sollte, wie im NÖN-Artikel geschrieben, verstehe ich nicht.

Ich habe in der GR-Sitzung am 2. August dem Antrag zugestimmt, eine Mindestanzahl halte ich dennoch für sinnvoll! Dies gibt es nahezu überall: für ein Kind wird der Kindergarten nicht bis 19:30 Uhr geöffnet bleiben; ein Freigegenstand in der Schule braucht für das Zustandekommen eine Mindestanzahl, ebenso wie die Hortbetreuung; die ÖBB wird am Samstag um 4 Uhr früh nicht für eine Person einen Zug führen…

Ein immer wieder genannter Grundsatz in der ÖVP ist die Subsidiarität = Eigenverantwortung des Einzelnen. Die nächsthöhere Einheit soll nur dann helfend zur Seite stehen, wenn der Einzelne die Aufgabe nicht übernehmen kann. Dieser Gedanke erscheint mir auch für eine Mindestanzahl beim Kindergartenbus ein vernünftiger Ansatzpunkt: bis zu drei Kinder können ohne Probleme in einem normalen PKW transportiert werden = eine Fahrgemeinschaft sollte daher eigenverantwortlich und ohne  Unterstützung der Gemeinde von den Eltern organisiert werden können.

Zum Nachlesen der Artikel in der Mistelbacher NÖN vom 27. Oktober und mein geplanternoen-26-oktober-gruene-wollen-kindergartenbus-einsparen-2-2 Beitrag für die Gemeindezeitung im Dezember, wo ich ohnedies ergänzend einen Beitrag auf der Homepage beabsichtigt hätte:

Kindergartenbus Gemeindezeitung Dezember 2016

 

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