Sehr spontan, sehr erfreulich ist die Ankündigung der EVN, die Kohle-Verstromung noch 2019 zu beenden oekonews 1.6.2019 Aus für Kohlestrom, NÖN Die letzten Tage der Kohle, 17.7.2019, Aus für Dürnrohr Kurier 2.8.2019
Dazu ein persönliches Erlebnis: beim Klima- und Umwelttag im September 2018 im AKW Zwentendorf (siehe mein Bericht in der Gemeindezeitung dazu: Klimabündnis Winter 2018) habe ich die Personen am EVN-Stand auf Dürnrohr angesprochen – nachdem LH-Stv. Pernkopf und BM Köstinger in ihren Vorträgen salbungsvoll über 100 % Strom aus erneuerbaren Quellen in NÖ gesprochen haben. Ich bekam die Auskunft, dass ein Ausstieg für 2020 vorgesehen sei – weil der Druck der Zivilgesellschaft immer stärker würde…
Daheim hab ich das Internet befragt, konnte nichts dazu finden (hab mich geärgert, dass ich nicht nach den Namen meiner Gesprächspartner gefragt habe) – und hab die Info dazu an meinen Ansprechspartner bei GLOBAL 2000 geschickt. Seine Reaktion: „wenn das stimmt wäre das eine Sensation – derzeitiger Stand unserer Gespräche war noch „bis in die 2020er Jahre“, was alles bis Ende 2029 heißen könnte bzw. 2025 in einigen Aussagen.“
Also wirklich sehr überraschend für alle – und es zeigt mir: es zahlt sich aus, wenn viele lästig sind! Vielleicht ist ja mit genügend Druck auch eine Änderung bei den Eigentümerverhältnissen der EVN möglich ( Miteigentümer der EVN ist der deutsche Atomstrom-Konzern EnBW – z.B. Übernahme dieser Anteile durch das Land NÖ) siehe Stromanbieter-Check 2018 Verfilzung mit Atomstromkonzernen (gesamter, höchst interessanter Stromanbieter-Check 2018 online hier: https://www.global2000.at/publikationen/stromanbieter-check)
Aktualisierung Frühling 2020: Übernahme der EnBW-Anteile durch die Wiener Stadtwerke! (100 % im Eigentum der Stadt Wien) https://noe.orf.at/stories/3037652/
Wer sich die Verfilzung mit Atomstromkonzernen genauer zu Gemüte führt, findet auch die Verflechtung der ENAMO-Ökostrom und der Naturkraft mit der EnBW. Beide sind Träger des Umweltzeichens, das habe ich beim Verein für Konsumenteninformation, der die Umweltzeichen vergibt, schon 2018 (und jetzt wieder) kritisiert. Die Antwort 2018: „… Es werden aber keine Anforderungen an die gesellschaftliche Zusammensetzung bzw. Eigentumsverhältnisse von Unternehmen gestellt, da dies nach EU-Recht diskriminierend wäre.“ Damit ist für mich die Glaubwürdigkeit des Umweltzeichens (leider auch bei anderen Produkten) in Frage gestellt. Bei diesen Firmenkonstruktionen fließt über die Gewinne ein Teil des Geldes, das Konsumenten in vermeintlich guter Absicht in Ökostrom mit Umweltzeichen investieren, in einen Atomstromkonzern! Hübsch getarnt, wer hat schon die Möglichkeiten und die Zeit, sich dazu genauer zu informieren. Darum auch hier DANKE an GLOBAL 2000 für diese Informationen!