So will die Gemeinde (unser) Geld verschenken …

Im September 2015 habe ich nach wochenlanger, intensiver Beschäftigung mit dem Contracting-Vertrag der Fa. Siemens/Bacon in der Gemeindezeitung geschrieben:

Fehler können immer passieren, irren ist menschlich – trotzdem gilt der Anspruch, mit den Gemeindefinanzen mindestens so sorgfältig zu wirtschaften, wie man es mit dem eigenen Geld tut.

Angesichts des Grundsatzbeschlusses für die Errichtung von PV-Anlagen über die Firma 10hoch4 im September 2018 musste ich leider feststellen: die Gemeinderäte haben aus der Vergangenheit nichts gelernt. Mit dieser Entscheidung verschenkt die Gemeinde in den  kommenden 20 Jahre mehrere hunderttausend Euro. Niemand würde mit  eigenem Geld so leichtfertig umgehen!

Mittlerweile liegt der Vorentwurf für den Vertrag vor; der Inhalt hat mich nicht  überrascht, meine Befürchtungen wurden leider bestätigt. Details können Sie hier nachlesen: „Schmankerl“ aus dem Vertrag

Welchen Betrag die Gemeinde damit verschenkt, kann für 20 Jahre natürlich nur geschätzt werden;  im Energiebereich sind schon in naher Zukunft große Umwälzungen und Weiterentwicklungen zu erwarten. Ein Versuch: Geschätzte  Erträge für die Gemeinde

Der Blick in die Zukunft ist nicht so einfach, der zurück in die Vergangenheit schon. Möchten Sie einen zwanzig Jahre alten (funktionierenden) Computer geschenkt bekommen? Ein Blick zurück

Weitere Infos zum  Vertragsentwurf und alternative Möglichkeiten zu Errichtung  und Betrieb von PV-Anlagen auf Gemeindedächern: Sonstiges

PV-Anlagen sind doch eine win-win-Situation, warum kritisiere ich so massiv?

  • der erste Gewinner ist die Umwelt, das ist auf jeden Fall positiv!
  • der zweite Gewinner ist beim geplanten Vertragsabschluss die Firma 10hoch4. Wäre ich Eigentümer oder Arbeitnehmer dieser Firma, würde ich das freudigst begrüßen. Darum hier auch keinesfalls ein Vorwurf an die Firma, ABER:
  • ich bin Gemeinderätin und Bürgerin der Gemeinde Kreuzstetten – darum ist es mir ein Anliegen, dass der zweite Gewinner die Gemeinde ist und Erträge/Einsparungen aus dem Betrieb der Anlagen sofort und unmittelbar der Gemeinde zugute kommen
  • Und was ist mit den Bürgern, die sich an den Anlagen beteiligen könnten, sind sie nicht auch Gewinner? Die beworbene, „gute Verzinsung“ bewegt sich in etwa auf Inflationsniveau,  eine Beteiligung von z. B.  2000 € zu 2 % ergibt einen jährlichen Ertrag von 40 € und ist mit beträchtlichem Risiko verbunden! (Aktualisierung August 2019)
  • Was ist der wahre Gewinn für die Beteiligten: sie „erkaufen“ sich ein gutes Gewissen; man tut ja eh etwas für den Klimaschutz!

Jetzt ist noch Gelegenheit zum Ausstieg und zur  Errichtung der Anlagen durch die Gemeinde  selbst (mit indirekter Bürgerbeteiligung: die Gemeinde = alle Gemeindebürger profitieren). Sonst hinterlassen die jetzigen Gemeinderäte ihren Nachfolgern und allen Gemeindebürgern eine Altlast für die Zukunft!

Wenn Sie es geschafft haben, sich durch die Fülle an Informationen zumindest teilweise durchzuwühlen, erhalten Sie von mir einen anerkennenden grünen Daumen! Es ist mir bewusst, dass meine Informationen um einiges umfangreicher, aber hoffentlich auch aussagekräftiger sind als der Werbeprospekt der Firma 10hoch4, der für die Gemeinderäte offensichtlich (einzige?) Grundlage ihrer Entscheidung im September war auf Verlangen der Fa. 10hoch4 gelöscht!

Konkrete Informationen, wo ich mit meinen Ansichten falsch liege, nehme ich gerne und dankbar entgegen  – nobody is perfect!

aus einer Broschüre der IG Windkraft 2018

Für alle Bürgerbeteiligungs-Fans: kaufen Sie Aktien der Fa. Simonsfeld: damit beteiligen Sie sich sehr regional an der Energiewende, aber ohne Schaden  für die Gemeinde. Die Aktionäre bekommen je nach Ertragslage eine Dividende (dass Aktien eine nicht risikolose und langfristige Anlageform sind, sollte jedem Anleger bewusst sein) https://www.wksimonsfeld.at/deutsch/investieren/aktien/ihre-beteiligung.html

 

 

 

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